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„Beten“ ist nicht gleich „beten“

Aus dem Gebets-Leitfaden der Andreasgemeinde Eschborn

Oft haben wir ein gewisses inneres Bild davon, wie „Gebet“ aussieht (oder auszusehen hat). Manchmal kann dieses Bild auf uns wie eine Hürde wirken. Denn: „so, wie das sein muss, kann ich das nicht“ oder „darauf habe ich jetzt gewiss keine Lust“. In jedem Fall bildet dieses Bild nicht die ganze Bandbreite von dem ab, was sich hinter diesem Wort mit fünf Buchstaben verbirgt. Daher dürfen wir auf eine persönliche Entdeckungsreise gehen und so manche alte Bilder loslassen und Formen entdecken, die zu uns passen.

Was ist also Gebet und was macht es aus? - Nun, es ist Kommunikation mit Gott. Es beginnt damit, dass wir an Gott denken und uns auf ihn ausrichten (wie z.B. eine Satelitenschüssel gezielt ausgerichtet werden muss, um mit der Gegenstelle in Kontakt treten zu können). Mit welcher Kommunikationsrichtung es nun beginnt - senden oder empfangen / Gott etwas sagen oder auf ihn hören - das ist egal.

Hier eine kleine Liste, was sich z.B. alles ausdrücken lässt:

  • Bittgebet - Ich bitte Gott um etwas, was mir wichtig ist. Dem Himmel sind keine Grenzen gesetzt.
  • Fürbitte - Ich bitte Gott, dass er für einen Anderen da ist, sich erfahrbar macht, hilft, tröstet, heilt...
  • Klage - Ich sage Gott, was mich enttäuscht, verärgert, traurig, zornig oder wütend macht. Ich lasse das raus, was in mir ist und weiß, Gott verkraftet das.
  • Bußgebet - Ich entschuldige mich bei Gott, bitte um Vergebung: für meine Gleichgültigkeit ihm gegenüber, für das Unrecht, was ich begangen habe.
  • Dankgebet - Ich sage Gott „danke“ für die vielen Dinge, die das Leben aus- und schön machen. Für Besonderes und Selbstverständliches.
  • Lobpreis - Ich lobe Gott für Lobenswertes: seine Liebe und Treue, sein Vorbild für uns, seine Hilfe und Segnungen.
  • Anbetung - Ich gebe mich Gott in der Verehrung hin. Ich teile Gott mit: „Du bist mir das Wichtigste in der Welt. Dir möchte ich eine Freude machen.“
  • Schweigen - Ich frage Gott, was er mir zu sagen hat und höre zu. Was nehme ich wahr?

Dann ist also doch alles wie gewohnt? - Nein! Das ist bisher nur der mögliche Inhalt der Kommunikation. Arten und Weisen solche Inhalte zu kommunizieren (Gebetsformen), gibt es wie Sand am Meer. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Hier einige Ideen:

  • gesprochenes Gebet - wie mit einem Freund: frei und spontan.
  • aufgeschriebenes Gebet - ein Brief an Gott.
  • gesungenes Gebet - der Liedtext wird zu „meinen“ Worten.
  • gemaltes Gebet - ein Bild spricht mehr als 1000 Worte.
  • Gebet in den Gedanken - nur Gott hört mich.
  • Beten mit vorformulierten Gebeten, z.B.

    • dem Vaterunser
    • den Psalmen
    • anderen Texten

  • Fasten - Verzicht, um mich in der gewonnen Zeit auf Gott auszurichten.
  • Gemeinschaftliches Gebet in der Klein- oder Großgruppe - wir helfen und motivieren
    uns gegenseitig; teilen Anliegen und feiern Erhöhrungen.
  • Rosenkranzgebet/Gebetskranz - Gebet zum Anfassen; ich lasse mich leiten.
  • Hörendes Gebet - Stellt die Frage: „Gott, was möchtest du sagen“ und erhoft eine Antwort - für andere oder für sich selbst.
  • Meditation - Fokussierung der Gedanken auf Gott oder ein Bibelwort oder
    einfach das Sein vor Gott.
  • Gebets-Spaziergang in der Natur - Über Gottes Schöfpung und Größe staunen.

Sei mutig und probier alles mal aus.

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