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Gebete zu Trost und Trauer

Klaus Eulenberger

Ich schreie zu Gott

Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht, ich stehe da, und du bemerkst mich nicht. Aufgewühlt ist mein Inneres, und es kommt nicht zur Ruhe. (Hiob 30,20.27 a, Neue Zürcher Übersetzung)

Ja, ich schreie zu dir, Gott. Hörst du es nicht? Bin ich dir fremd geworden? Du bist es doch, der mir Stimme und Sprache gegeben hat. Du solltest mich an meinem Schreien erkennen. Aber du bist für mich wie ein schalltoter Raum, in dem ich nichts anderes höre als meine eigene Stimme.

Warum antwortest du nicht? Warum gibst du mir kein Zeichen? Ich schreie zu dir, und du hörst es nicht. Ich will, dass du mich ansiehst, und du tust, als gäbe es mich gar nicht. Warum machst du das mit mir? „Aufgewühlt ist mein Inneres, und es kommt nicht zur Ruhe.“ Ich will ja nicht viel. Ich will nur wissen oder spüren, dass ich nicht von dir verlassen bin, gerade jetzt nicht.

Wolfgang Teichert

Ich möchte weinen

Einsamer nie als jetzt,
wenn der Tag weicht.
Verlassen.
Plötzlich.

In welche Gestalt ist die schöne Seele gewandert?
Kein Sehen mehr, kein Berühren, kein Hören.
Mitleid? Bitte Gott,
verschone mich.

Tränen, schenk sie mir,
verlässliche Salztropfen
meines inneren Meeres.
Amen.

Doris Joachim-Storch

Mit Tränen gesät

Meditation zu Psalm 126 am Totensonntag

Es sollte zuvor der ganze Psalm gelesen worden sein. Die Einwürfe beim ersten Teil der Meditation können natürlich auch andere sein. Sie können besondere Trauerfälle des vergangenen Kirchenjahres aufnehmen. Auf jeden Fall ist es gut, die Sätze kurz zu halten.

Mit Tränen gesät.
Der Tag der Beerdigung.
In den Arm genommen werden.
Andere in den Arm nehmen.

Mit Tränen gesät.
Briefe bekommen.
Dankbriefe schreiben.
Versicherungsunterlagen sortieren.

Mit Tränen gesät.
Die Bilder der Verstorbenen ansehen.
Durch die leere Wohnung gehen.
Das Grab besuchen.

Mit Tränen gesät.
Wohnung auflösen.
Altkleider wegbringen.
Überlegen, was bleiben soll.

Mit Tränen gesät.
Dasitzen und traurig sein.
An früher denken.
Ein kleines Lachen wagen.

Mit Tränen gesät.
Verstehen, dass Trauer Zeit braucht.
An die Toten denken.
Spüren, dass die Schmerzen weniger werden.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.
Verstehen, dass auch die Freude Zeit braucht.
Ein größeres Lachen wagen.
Von der Zukunft träumen.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten

Natalie Ende

Gott, es ist schwer

aus MH121: In großer Not

Schwer zu verstehen, was passiert ist.
Wir sind traurig.
Alles geht durcheinander im Kopf. Und im Bauch. Und im Herzen.
Wir wissen nicht, was wir denken und was wir tun sollen.
Es ist schwer, Worte zu finden.
Viele von uns sind ganz stumm und still. So groß ist unsere Not.
Aber du verstehst auch ganz wenige Worte. Flüstern. Stammeln.
Nur gedachte Worte. Worte, die wir gar nicht sagen können, aber fühlen.
Alles verstehst du, Gott.
Und du sagst zu uns: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich für euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)

 

 

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Weitere Gebete

Zahlreiche Gebete zu Trost und Trauer finden Sie bei der Impulspostaktion zu "Trauer mit mir".

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Carola Moosbach

Krankensegen

Aus: MH113, Tröstet, tröstet, S. 63

In deine Angst
eine ruhige Stimme

Gegen den Schmerz
eine tröstende Hand

Für deine Hoffnung
stärkende Worte

In deine Wut
keine klugen Sprüche

Gegen die Langeweile
einen schönen Film mit Schokolade

Für dein Glück
gottfarbene Tage

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